Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie hat sich in den letzten Jahrzehnten weiter entwickelt und sich gegenüber ergänzenden Methoden geöffnet. Sie lässt sowohl humanistischen Ansätzen, der klassischen Analyse, wie gleichermaßen auch östlichen Weisheiten Raum. Der Wortteil ‘Tiefe’ deutet hierbei auf die Grundannahme, dass das aktuelle Denken, Fühlen und Verhalten von unbewussten (bzw. vergessenen) Erfahrungen bestimmt wird. Da wir aber für unsere eigenen, unbewussten Muster überwiegend betriebsblind sind, kann uns ein neutraler Gegenüber oft gute Dienste leisten.
Im Kern der therapeutischen Begegnung geht es dann zunächst einmal um die bedingungslose Annahme und Akzeptanz aller Gedanken, Regungen, Impulse und Gefühle, wodurch ein entspannender Raum entstehen kann, für ein tieferes Verstehen und für eine Neubeurteilung der eigenen Situation. Auf diese Weise ist eine Grundlage gegeben, die Veränderung überhaupt erst möglich macht. Das Erleben von Kongruenz, von Stimmigkeit, ist die Basis der natürlichen Selbstheilungstendenz, die unser Organismus bereit hält.
Hier grenzt beispielsweise die Arbeit mit dem Inneren Kind direkt daran an. Dabei geht es darum, wieder Zugang zu den Empfindungen eines frühen Lebensabschnittes zu bekommen, als wir von den Ereignissen stark geprägt wurden und unsere Gefühle noch sehr jungfräulich, intensiv und echt waren. Der Wunsch, zu dieser Echtheit zurückzukehren, macht die Arbeit mit dem inneren Kind zu einem sehr effektiven Ansatz.
Ebenso unterstützt auch die Arbeit nach Dr. Peter Levine (Somatic Experiencing-Methode) die Aufarbeitung schwieriger Erfahrungen, die möglicherweise zu psychischen oder physchen Einschränkungen führen oder die auf andere Weise die Lebensfreude und die Lebensenergie binden.
|